VSG Ammerland erwartet in Westerstede Zweit- und Drittligisten
Die Volleyballer der VSG Ammerland könnten mal den Mund richtig voll nehmen. Etwa mit dem verwegenen Spruch: Wollen wir nicht mal den Deutschen Meister herausfordern? Der Weg dorthin wäre rechnerisch durchaus bereitet. Die vereinigten Westersteder und Bad Zwischenahner stehen in der Endrunde des Nordwestdeutschen Pokals – und der Sieger erwartet dann die Berlin Recycling Volleys, Meister und Supercup-Gewinner. Das wäre im Achtelfinale des deutschen Volleyball-Pokals.
Doch Trainer Torsten Busch und sein Kader bleiben auf dem Teppich. Zwar richtet die VSG an diesem Sonntag (10. Oktober) diese Nordwest-Endrunde in Westerstede aus. „Aber wir sind natürlich der klare Außenseiter“, sagt der Trainer. Doch er kennt auch den Ehrgeiz seiner Spieler, die vor einer Woche mit einem 3:1 gegen VC Osnabrück in die Saison der Regionalliga gestartet sind. „Wir sollten nicht nur gut mitspielen wollen“, gibt Angreifer Timo Pundt vor, „lasst uns doch mal sehen, ob wir nicht auch im Ergebnis etwas reißen.“
Schwer genug wird das. Im Halbfinale um 14 Uhr trifft die VSG in ihrer Heim-Halle an der Norderstraße über zwei Gewinnsätze auf den TV Baden aus der 2. Bundesliga. Zuvor stehen sich um 12 Uhr die Bundesliga-Reserve der Giesen Grizzlys aus der Dritten Liga und Zweitligist FC Schüttorf gegenüber. Etwa gegen 16 Uhr spielen die Verlierer den dritten Platz aus, das Finale steigt gegen 18 Uhr.
Das Duell mit den Badenern ist in gewissem Sinne ein Familientreffen. Beim Zweitligisten spielen immerhin die früheren Ammerländer aus Zweit- und Drittligazeiten Ole Sagajewski, Ole Säuberlich (derzeit verletzt), Jannik Haats, Moritz Wanke und Aaron Warneken. In der Saisonvorbereitung haben sich beide Teams schon gemessen. Beim 2:3 zeigten sich die Ammerländer wenig unterlegen, beim 1:4 aber deutlicher. Die Süd-Bremer sind solide in die Saison gestartet. Gegen USC Braunschweig gewannen sie 3:0, gegen die beiden Spitzenteams SC Moers und Adler Kiel verloren sie 0:3 und hart umkämpft 2:3.
Auch als Außenseiter bewerten die VSGer ihre Aufgabe nicht als aussichtlos. „Gewinnen werden wir schon mit dem Blick auf die weitere Saison“, erklärt Busch. „Wann erhalten wir sonst eine derart hochrangige Vorbereitung? Die sollten wir unverkrampft aber ehrgeizig genießen.“ Man werde trotzdem „wachsam sein, wenn sich eine Chance auf eine Sensation ergeben sollte.“
Manchmal fehlt dazu nur ein Quäntchen. Dafür setzen die Ammerländer auch auf die Unterstützung von Außen. Zuschauer sind nach der 3G-Regel zugelassen; das führte schon im Spiel gegen Osnabrück zu sehr gut gefüllten Rängen. Für drei Euro sind im Spielmodus mit zwei Gewinnsätzen acht bis zwölf Sätze zu erleben.
Spielplan am Sonntag, 10.Oktober:
12 Uhr Halbfinale Giesen Grizzlys II – FC Schüttorf
14 Uhr (ca.) Halbfinale VSG Ammerland – TV Baden
16 Uhr (ca.) Spiel um Platz drei
18 Uhr (ca.) Finale.