Die Erste der VSG Ammerland hat den Samstag-Abend-Krimi zum Saisonauftakt in der Regionalliga gewonnen. Nach fast zweieinhalb Stunden Spielzeit führte ein Fehlaufschlag der SG STV/MTV Salzgitter zum umjubelten 3:2-Heimsieg (23:25, 23:25, 25:23, 25:21, 15:10).
Es war das erwartet schwere Spiel. Die neuformierte Mannschaft von Trainer Torsten Busch fand nur langsam in die Partie. Durch Ungenauigkeiten im Spielaufbau und fehlende Entschlossenheit im Angriff gerieten die Ammerländer nach zwei umkämpften Sätzen (23:25, 23:25) mit 0:2 in Rückstand. „Wenn man im Zuspiel, im Diagonalangriff und auf der Liberoposition mit drei neuen Spielern antritt, die erstmals auf diesem Niveau spielen, darf man nicht erwarten, dass gleich alles funktioniert. Da ist es egal, wie gut man in der Vorbereitung gearbeitet hat. Ein erstes Punktspiel in der neuen Liga ist immer noch etwas anderes. Jeder war sehr mit sich beschäftigt, wir haben als Team keine Energie auf den Platz bekommen“, war Busch vom Auftritt in den ersten beiden Sätzen keinesfalls überrascht, auch wenn er ihn sich natürlich anders gewünscht hätte.
Aber wie sich sein Team dann in die Partie zurück kämpfte zollte dem Trainer Respekt ab. Angeführt vom eingewechselten Routinier Dirk Achtermann gewann das Spiel der Ammerländer zusehends an Stabilität. „Dirk ist vorangegangen, hat im Angriff immer wieder schlaue Lösungen gefunden und Emotionen ins Spiel gebracht. Manchmal muss man sich dafür auch mal eine gelbe Karte vom Schiedsrichter abholen“, sagte Busch mit einem Schmunzeln. Einen 21:23-Rückstand bogen die Ammerländer mit Kapitän Timo Pundt am Aufschlag zum umjubelten 25:23-Satzgewinn.
Der Gewinn der dritten Satzes war der Wendepunkt in der Partie. Die 150 Zuschauer pushten das Team und die Ammerländer wirkten nun wacher, spielten mannschaftlich geschlossener und agierten entschlossener. Bestes Beispiel: Mittelblocker Simon Adelmann. Während er in den ersten beiden Sätzen überhaupt nicht ins Spiel kam und Busch folgerichtig im dritten Satz ohne ihn startete, war er nach seiner Einwechselung in der Endphase des dritten Satzes auf einmal hellwach und zeigte fortan seine gewohnte Stärke. Die Neuzugänge Jannik Koenigs im Zuspiel und Anton Klots im Diagonalangriff fanden immer besser ins Spiel. Kapitän Timo Pundt holte im Angriff ein ums andere Mal die Brechstange raus und überwand so die starke gegnerische Block- und Feldabwehr, die immer wieder eine Hand an den Ball bekam. Die Ammerländer holten sich den vierten Satz letztlich ungefährdet mit 25:21.
Und die Gastgeber erwischten einen Traumstart in den fünften Satz. Koenigs mit dem Aufschlagwinner und Klots mit zwei Blockpunkten sorgten früh für eine beruhigende Führung. Bei 8:2 wechselten die Ammerländer ein letztes Mal die Seiten und spätestens beim Block von Koenigs zum 12:6 waren sich alle in der Halle sicher, dass die Hausherren sich dieses Spiel nicht mehr nehmen lassen. Kurz vor 22 Uhr segelte dann der letzte Aufschlag der Gäste ins zum 15:10-Satzgewinn ins Aus. MVP wurde auf Ammerländer Seite Kapitän Timo Pundt, bei den Gästen Zuspieler Jannik Feustel.
„Wir alle wissen, dass heute noch viel Sand im Getriebe war und wir uns steigern müssen. Aber das werden wir auch“, ist sich Busch sicher. Jetzt hat das Team erst einmal wieder drei Wochen Zeit, im Training zu arbeiten bevor es dann am 15. Oktober zum Auswärtsspiel nach Göttingen geht.