Enttäuschte Gesichter gab es am Sonntagabend bei der VSG Ammerland nach der deutlichen 0:3 (22:25, 10:25, 17:25)-Heimniederlage gegen den Meisterschaftsfavoriten VfL Lintorf. Die Gäste hingegen feierten ausgelassen den Sieg, der ihnen die fast sichere Meisterschaft in der Volleyball-Regionalliga beschert. Die Ammerländer hatten sich gegen den Favoriten viel vorgenommen, fanden aber in keiner Phase des Spiels zu ihrem Rhythmus. Lintorf hingegen spielte wie im Rausch und dominierte die Partie von Beginn an.
„Lintorf war heute in jedem Element eine Klasse besser. So wird man Meister!“, lobte VSG-Trainer Torsten Busch den Gegner. Die Gäste setzten den Ammerländer Annahmeriegel um Libero Focko Alex mit ihren harten und platzierten Sprungaufschlägen konstant unter Druck. „Wir haben nicht gut genug angenommen und im Zuspiel zu wenig Präzision gehabt, um unsere Angreifer besser in Szene zu setzen“, analysierte Busch. Auch im Block und in der Feldabwehr waren die Lintorfer bestens organisiert, so dass die Ammerländer jeden Punkt hart erkämpfen mussten.
Beeindruckend war auch die Angriffsleistung der Gäste. Die Lintorfer agierten variabel und druckvoll und erkämpften sich in der Angriffssicherung immer wieder zweite Chancen, die sie dann auch nutzten. Gegen den starken Mittelangreifer Nico auf der Masch, dem späteren MVP der Gäste, fanden die Ammerländer kein Mittel. Auch die Lintorfer Außenangreifer Stephan Massmann und Jan Wittkötter punkteten zuverlässig.
„Lintorf hat uns nie ins Spiel zurückkommen lassen“, bilanzierte Kapitän Timo Pundt ernüchtert. „Wenn wir im Block mal da waren, haben sie sich den Ball in der Angriffssicherung geholt. Wenn wir am Block vorbeigekommen sind, haben sie viele Bälle in der Abwehr geholt. Und im Aufschlag haben wir es nie geschafft, ihren Annahmeriegel konstant unter Druck zu setzen.“ Dabei hätten die Ammerländer den Lintorfern gerne einen härteren Fight und den Zuschauern eine packende Partie geliefert. „Aber irgendwie ging heute bei uns nichts und bei den Lintorfern klappte alles“, konstatierte VSG-MVP Anton Klots und gratulierte den Gästen zur fast sicheren Meisterschaft.
In den verbleibenden zwei Heimspielen gegen den Tabellenletzten Osnabrück und Hannover reicht den Lintorfern ein Punkt zum Titelgewinn. Die Ammerländer wollen die deutliche Niederlage schnell abhaken und den Blick nach vorne richten: „Unsere Ziele für den Saisonendspurt haben sich nicht geändert“, so Pundt. „Wir wollen den fünften Platz mit einem Sieg gegen Hannover verteidigen und haben dann gegen Bremen immer noch die Chance, ein Top-3-Team zu schlagen.“