Ohne Glanz und Gloria: Erste holt drei Punkte gegen die SGO

Eine gute bis sehr gute Trainingswoche und an deren Ende drei ungefährdete Punkte im Heimspiel gegen die SG Ofenerdiek-Ofen (3:1 – 25:17, 23:25, 25:14, 25:14): Eigentlich sollte man da doch meinen, dass VSG-Trainer Torsten Busch zufrieden auf den Spieltag seiner Regionalliga-Volleyballer in Bad Zwischenahn zurückblicken würde. Aber der Coach fand angesichts der wenig überzeugenden Vorstellung seines Teams gegen das Tabellenschlusslicht recht kritische Worte.

Die MVP des von Adler Solar präsentierten Derbys: Maksym Loskutov (SG Ofenerdiek/Ofen) und Focko Alex (VSG Ammerland)

Obwohl die Partie nicht wirklich schlecht besucht war, hatten die Ammerländer beim Derby gegen den Lokalrivalen aus Oldenburg eigentlich mit etwas mehr Zuschauern gerechnet. „Aber vielleicht hat manch einer auch schon geahnt, dass das nicht unbedingt ein Volleyball-Leckerbissen werden würde“, sinnierte Busch.

Und in der Tat: Ein Spiel auf Regionalliga-Niveau gab es an diesem Abend nicht zu sehen. Und das lag nicht nur daran, dass die Gäste aus Oldenburg mit Ausnahme von Außenangreifer Maksym Loskutov keine Akzente setzen konnten. Loskutov punktete als einziger Gäste-Spieler zuverlässig und wurde folgerichtig zum MVP gewählt. Ansonsten aber war das Spiel der SGO, die von VSG-Mittelblocker Simon Adelmann trainiert wird, geprägt von vielen Fehlern, auch im Aufschlag. So kam kein wirklicher Spielfluss zustande und lange, spektakuläre lange Ballwechsel wie in den letzten Heimspielen gab es so gut wie gar nicht.

Auch die VSG-Männer leisteten zum Ärger ihres Trainers und ihrer Anhänger kaum Beiträge zu einem sehenswerten Spiel und taten nur das Allernötigste – „und im zweiten Satz nicht mal das“, sagte Busch mit einem Kopfschütteln.

In den drei deutlich gewonnenen Sätzen 1, 3 und 4 waren es immer wieder vor allem gute Aufschläge, die der VSG die entscheidenden Vorsprünge verschafften. Wiederholte Nachlässigkeiten im Spiel der Hausherren ermöglichten den Gästen im ersten Durchgang nach langem Rückstand den Ausgleich zum 13:13, ehe die VSG-Männer sich wieder am Riemen rissen (24:16, 25:17).

Als die Gastgeber im zweiten Satz nach langem Vorsprung wieder beim 13:13 von der SGO eingeholt wurden, fanden sie vorerst nicht wieder in die Spur. „Den Satz haben wir verdaddelt, so kann man es eigentlich nur ausdrücken“, ärgerte sich der VSG-Coach. Zwar gewann seine Mannschaft die Sätze drei und vier dann sehr deutlich, aber ohne zu überzeugen oder gar zu glänzen. „Auch hier haben wir nur das Nötigste getan“, so Busch.

Lobende Worte fand der Trainer jedoch für Libero Focko Alex, der mit viel Einsatz die Annahme stabil hielt und unermüdlich versuchte, seine Mannschaftskameraden wachzurütteln: „Focko ist heute völlig verdient unser MVP geworden. Bei ihm haben sowohl die Leistung als auch die Einstellung gestimmt.“

Und was lernen wir aus diesem Spiel? „Auch wenn es nichts Neues ist: Der Kopf spielt in solchen Spielen leider immer eine große Rolle“, so Busch. Soll heißen: Als klar favorisierte Mannschaft tut man sich mitunter schwer, sein eigentliches Potenzial abzurufen – wenn es nicht unbedingt sein muss. Am kommenden Sonntag beim wichtigen Auswärtsspiel bei den TSV Giesen Grizzlys sind die Rollen nicht so klar verteilt. Da reist der Tabellenzweite zum -Sechsten, der erst drei Spiele gespielt, aber davon auch nur eins verloren hat. „Das wird eine deutlich schwierigere Aufgabe“, ist Busch überzeugt. „Aber ich bin mir sicher, dass wir gegen Giesen auch ein ganz anderes Gesicht zeigen werden.

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