Nein, sportlich konnten unsere Regionalliga-Volleyballer im Playoff-Heimspiel gegen die DJK Kolping Northeim nicht an die zuletzt starken Leistungen anknüpfen. Aber kämpferisch wusste die Erste erneut zu überzeugen. In allen drei Sätzen lagen die Ammerländer zurück, gewannen sie aber, angetrieben vom starken Libero Thomas Adelmann und dem überragenden Außenangreifer Timo Pundt, in den Endphasen. Durch den 3:0-Erfolg (25:23, 25:22, 25:21) übernahm die VSG auch wieder die Tabellenführung, hat jetzt drei Punkte Vorsprung auf den Meisterschaftskonkurrenten Oldenburger TB.
Jannis Jargow im Zuspiel, Silas Gerdes im Diagonalangriff, die Außenangreifer Jens Zander und Timo Pundt, die Mittelblocker Simon Adelmann und Jannes Rakow sowie Libero Thomas Adelmann starteten für die Ammerländer. Aber sie fanden schwer ins Spiel (4:7). Ungenauigkeiten in der Annahme, die fehlende Präzision im Zuspiel und einfache Fehler im Angriff ließen die Gastgeber nicht in ihren gewohnten Rhythmus kommen. Viele lange Ballwechsel mit spektakulären Abwehraktionen hielten die 120 zugelassenen Zuschauer in Bad Zwischenahn in Atem, brachten die Trainer beider Teams aber eher zur Verzweiflung. „Wir brauchen im Angriff viel zu viele Anläufe, um den Ball auf den Boden zu kriegen. Wir müssen konsequenter agieren“, forderte unser Trainer Torsten Busch in den Auszeiten. Auf einen Angreifer konnte Busch sich an diesem Nachmittag aber verlassen: Timo Pundt punktete fast nach Belieben. 22:23 lagen die Ammerländer in ihrer letzten Auszeit im ersten Satz zurück, drei Ballwechsel später sorgten Timo Pundt und Jannes Rakow mit einem Doppelblock für den 25:23-Satzgewinn.
Der Start in den zweiten Satz verlief erfolgversprechend. Nach einer Aufschlagserie von Pundt führten die Hausherren mit 5:1, zeigten dann aber wieder die alten Schwächen aus dem ersten Satz. Wenige Minuten später lagen sie bereits wieder mit 9:10 zurück. Julian Laabs ersetzte Silas Gerdes im Diagonalangriff (10:13). In seiner zweiten und letzten Auszeit beim Spielstand von 14:18 fand Busch dann anscheinend die richtigen Worte. Der Kapitän Jens Zander schaffte mit einer Aufschlagserie die Wende (21:20). Timo Pundt verwandelte kurze Zeit später mit einem harten Longline-Angriff den zweiten Satzball zur 2:0-Führung (25:22).
Der dritte Satz war geprägt von einer langen Spielunterbrechung. Die Ammerländer waren gut gestartet (5:0) und führten 11:9, als das Schiedsgericht einen Aufstellungsfehler auf Seiten der Gastgeber bemerkte. Die VSG hatte einige Ballwechsel zuvor falsch rotiert. Es dauerte über zehn Minuten, bis die Partie beim Spielstand von 10:9 für Northeim fortgesetzt wurde. In der Folgezeit setzte insbesondere Mittelblocker Simon Adelmann im Angriff die Akzente, jedoch schaffte es kein Team, sich entscheidend abzusetzen. Mit Diagonalspieler Julian Laabs am Aufschlag sorgten Jannes Rakow und Jannis Jargow im Block sowie Libero Thomas Adelmann mit spektakulären Abwehraktionen für die wichtigen Breakpunkte zur 23:20-Führung. Den zweiten Matchball vollendete Timo Pundt zum umjubelten Satzgewinn (25:21).
„Wir haben nicht gut gespielt, aber wir haben keinen Satz abgegeben und die vollen drei Punkte einkassiert. Das ist das, was im Kampf um die Meisterschaft zählt“, brachte es Zander nach dem Spiel auf den Punkt. Und die Ammerländer wussten, wem sie diesen Sieg in aller erster Linie zu verdanken hatten: Riesenfreude im ganzen Team, als Youngster Timo Pundt völlig zu Recht die MVP-Goldmedaille erhielt. Die Silbermedaille ging an den Northeimer Stefan Baum.